Im Johanneshammer stehen die Räder still.
Seit einigen Tagen dreht sich kein Wasser-
rad mehr, kein Blasebalg heizt mehr das
Schmiedefeuer an und kein Luftdruckhammer
reckt das glühende Eisen. Damit gehört einer
der ganz wenigen verbliebenen Zeugen alt-
bergischen Gewerbes ebenfalls der Vergangen-
heit an.
(Auszug aus einem Artikel des RGA vom
25. 4. 1952 über den Johanneshammer)
Bereits 1625 existierte laut einer Chronik der Stadt Wermelskirchen an dieser Stelle ein Hammer. 1677 wurde dann am Farrenblech im Eschbachtal der heute als Johanneshammer bekannte Bau auf dem zwischenzeitlich zerfallenen Ursprungshammer erbaut. Erbauer war der Stahlschmied Johannes II Bertram, Sohn des gleichnamigen Vaters, der die Tochter Maria, des Wilhelm Hasenclever, heiratete. Wilhelm I Hasenclever war Gründer der heute noch in Remscheid ansässigen Familie Hasenclever.
Johannes II Bertram stammte vom Hofe Hasenclever zu Ehringhausen. Er wurde im Jahre 1633 geboren, gestorben ist er am 29. 01. 1692 in Düsseldorf, begraben an 03. 02. 1692 auf dem Kirchhof zu Remscheid. Johannes II Bertram hatte vier Kinder: Maria, Katharina, Anton und Peter.
Johannes II Bertram, der ebenfalls zum Hof Ehringhausen gehörte, war Besitzer eines Reckhammers im Mückenbachtal (im Raume der heutigen Hofschaft Nüdelshalbach). Dieser Hammer war jedoch zu klein und der Mückenbach führte zu wenig Wasser, so dass sich Johannes II Bertram im Jahre 1677 entschloss am Farrenblech im Eschbachtal den Johanneshammer zu erbauen.
Im Johanneshammer wurden, wie zur damaligen Zeit üblich, Sensen nach bergischer Schmiedekunst hergestellt.
Der Johanneshammer gehörte später zu der im Jahre 1786 gegründeten Firma Johann Bernhard Hasenclever & Söhne. Diese Firma stellte im Eschbachtal Sensen her. Dle Herstellung erfolgte damals schon fabrikmäßig, da die der Firma Hasenclever gehörenden Hämmer ihre Arbeitsvorgänge aufeinander abstimmten. Sensen aus dem Eschbachtal und aus den Tälern im Remscheider Raum waren damals ein gefragter Artikel in der ganzen Welt.
Im Jahre 1912 zog der Hammerschmiedemeister Karl Menn in den damals zur Firma Gottlieb Ernst Hasenclever gehörenden Johanneshammer. 1920 erwarb Karl Menn den Hammer und hielt die Zunft der bergischen Hammerschmiede in Ehren.
Im Jahre 1923 gelangte der Johanneshammer zu einer fragwürdigen Berühmtheit. Am 01. 08. 1923 gab die Stadt Remscheid einen 500.000 RM-Inflationsgeldschein mit dem Bild des Johanneshammers heraus.
Nach dem Tod von Karl Menn übernahmen seine Söhne Kurt und Hans den Johanneshammer. Die Gebrüder Menn führten im Johanneshammer die bergische Schmiedetradition bis 1962 als Lohnschmiede fort.
Bubi